Der Ötztaler Radmarathon ist ein Monument. Der Parcours über vier Alpenpässe stellt viele Radrennen in den Schatten – und versetzt die Teilnehmer mit 5.500 Höhenmeter in einen Kampf mit sich selbst, lässt jeden seinen eigenen Traum jagen.
Doch wie läuft ein solcher Rad-Marathon, wenn man ihn nicht alleine fährt? Wie kann der Ötzi zu etwas Größerem werden als die Überwindung der eigenen Grenzen? Eine Foto Reportage der Pushbikers Community.
„Der Ötztaler erdet dich“. Diese Gefühlsbekundung von Helmut Trettwer, Ex.Pro und langjähriger Pushbiker, hat sich eingebrannt. Die Faszination des Ötztalers ist stark. Der Wille, vier Alpenpässe an einem Tag zu bezwingen, spornt jedes Jahr tausende Radfahrer an, die sich um einen Startplatz bewerben. „Ich bin den Ötztaler 2023 gefahren“, sagt Tom Schwarz, „und habe ihn zu Ende gebracht. Für mich ein überwältigendes Erlebnis, das ich natürlich auch mit Anderen geteilt habe.“ Zu dem Zeitpunkt war er bereits der „Chef“ der Pushbikers Community, kümmerte sich intensiv darum, dass immer mehr Hobbyfahrer ihre Leidenschaft radfahren im Pushbikers Kontext ausleben können. „Es gab dann viele Anfragen und den Wunsch, als starke Pushbikers-Truppe beim Ötztaler an den Start zu gehen. Und so entstand das Ziel, möglichst vielen Pushbikers den Traum „Finisher beim Ötztaler Radmarathon“ zu erfüllen.“
Mit Beginn der Bewerbungsphase übernahm Tom die Rolle des Projektmanagers. Ihm war es wichtig, ein cooles Team zusammenzustellen, eine unterstützende Umgebung zu schaffen und die Partner der Pushbikers mit ins Boot zu holen.
Schon im Frühjahr ging es los mit Ernährungsberatung und Support im trainingswissenschaftlichen Bereich. Zahlreiche Community Rides, Q&A Fragerunde auch mit Heli Trettwer über seine Erfahrungen beim Ötztaler. Je näher der Tag heranrückte, umso realer wurde „das Projekt Ötztaler“. Zuletzt entstand im Gut Oberkammerloh die „Planungszentrale“, wurden Nahrungsmittel und Rennverpflegung gepackt, der Support von unseren Partner-Firmen verteilt, noch schnell ein gemeinsames Gruppenfoto gemacht und dann waren die Pushbikers auf dem Weg ins Teamquartier in Sölden.
Mit 35 Startenden, darunter drei Starterinnen, waren die Pushbikers das größte Team beim Ötztaler Radmarathon 2024. Eine unübersehbare Einheit blieben sie den ganzen Renntag – vom Start in Dunkelheit bis zum Moment, als Georg nach 13 Stunden und grandiosem Kampf als letzter Pushbiker die Ziellinie passierte und von seinen Kollegen mit Bierdusche in Empfang genommen wurde. Unterstützt von Mechaniker Sam, vielen Community Mitgliedern und Freunden an der Strecke, im TV zu verfolgen und auch über einen WhatsApp-Liveticker: es wurde ein Tag, der uns begeistert und glücklich gemacht hat. Radsport bedeutet an die Grenzen gehen, einen Traum anzugehen, sich zu commiten. Beim Ötztaler ging es für viele gar darum, Grenzen zu verschieben. Gemeinsam und als Gleichgesinnte ist das noch erstrebenswerter.
Die Beine brennen.
Die Waden krampfen.
Trockene Lippen.
So fühlt sich der Ötztaler an.
33 der 35 Pushbiker erreichen das Ziel. Doch auch auf Papier erzeugten die Pushbikers mehr als vorzeugbare Resultate: Schnellster der Gruppe war Sebastian Roth mit 8:34:47 Stunden; das bedeutete Rang 372 (167. Allgemeine Klasse). Danach folgte Teamchef Christian Grasmann mit 8:41:27 Stunden (414./188. Masters I). Schnellste Frau im Team war Sara Aringsmann mit 9:28:07 Stunden – Platz 42 unter allen Frauen und 23. in der Allgemeinen Klasse.
„Besonders stolz bin ich darauf, dass wir von einem Filmteam begleitet wurden, um bleibende Erinnerungen zu schaffen. In der Gemeinschaft ist man stärker – dieser Teamgeist war unser Schlüssel für ein unvergessliches Erlebnis“, sagt Tom.
Was wird der nächste Traum sein? Die Reise der Pushbikers Community ist bereits jetzt mit vielen und emotionalen Momenten verbunden. Eine Gruppe von Freunden, die miteinander radfährt, miteinander lacht. Wo Geschichten ausgetauscht werden, man gemeinsam ein Bier trinkt und gemeinsam Sicherheit und Selbstvertrauen auf dem Rad gewinnt. Am Ende auch: seine Leistung steigert und miteinander Rennen fährt, sich anfeuert und hilft.
Danke liebe Pushbikers Community, ihr habt etwas sehr schönes aufgebaut. Und mit dem Ötztaler gezeigt, dass Leiden leidenschaftlich sein kann. Wir freuen uns auf die Fortsetzung. Oder mit den Worten von Georg: „Sollen wir den Scheiss echt nochmal machen? Scho oder?“
Photo
— Sebastian Roth
Dank an
— Maloja Clothing
— Powerbar
— Tunap
— Argon 18
— Molkerei Berchtesgadener Land
— Mischfabrik & Michael Müller
— Roeckl
— Merchant & Friends
— Tom Schwarz