Eine lange Partnerschaft im Profisport ist keine Selbstverständlichkeit. Eine Kooperation, die auf Augenhöhe und inhaltlich immer wieder richtungsweisend funktioniert, wohl eher eine Ausnahme. Mit Stolz und einem Lächeln im Gesicht blicken wir in diesem Jahr auch auf 10 Jahre MALOJA Pushbikers zurück.
Genau genommen hat die Design-Zusammenarbeit mit Teamchef Christian Grasmann bereits vor um die 15 Jahren begonnen, als er selbst noch Einzelsportler war und eine Mannschaft wie die heutigen Maloja Pushbikers in weiter Ferne lagen. Christian war mit den Design Möglichkeiten in seinem damaligen Radsportverein unzufrieden – er wollte mehr Einfluss auf genau „das Design“ nehmen können und gründete 2007 den RSV Irschenberg. Seit diesem Tag sind die Designs untrennbar mit Maloja verbunden.
Wer Christian und die Mannschaft lange kennt, der erinnert sich noch an die Karos und Rauten der ersten Jahre – ein Ansatz, den wir 2023 erneut, aber als Race-Karo anders interpretiert, auf unseren Trikots sehen konnten.
„Bei allem, was wir tun, ist uns die Geschichte dahinter sehr wichtig“, sagt Niculin Pitsch, Head of Development bei Maloja. Die meisten Designs sind vom jährlich wechselnden Kollektions-Thema und der entsprechenden Grafikwelt beeinflusst. Und auch bei den Pushbikers ist das Vorgehen davon geprägt: Der Grundgedanke und die Geschichte kommt von Maloja, und gemeinsam mit Team Chef Christian wird das Ganze auf das Team übertragen. Über die Jahre hat das gut funktioniert und eine Basis gefunden, von der das Team Design aus entwickelt und umgesetzt wurde. Wenn man so will, waren die Pushbikers lange Jahre das Maloja Test-Team: Sie fuhren die Maloja-Kollektion der nächsten Saison immer schon zwölf Monate im Voraus. Jedes Jahr neu, jedes Jahr verbessert und mit hohem Wiedererkennungswert.
Die Pushbikers sind nicht nur einfach ein Rad-Rennteam, sondern für Maloja auch wertvolle Entwickler und Produkttester. Die enge Zusammenarbeit mit Athleten ist dem Unternehmen wichtig, denn sie verkörpern die Marke Maloja und liefern immer wieder wertvolle Rückmeldungen. Sie nutzen Maloja Produkte beim Training und in Wettkämpfen unter härtesten Bedingungen – und kommen oft mit Ideen zurück, die in die Konzeption innovativer Produkte einfließen können.
Und was wurde nicht alles in Bewegung gesetzt, ausprobiert, umgeschnitten in den vergangenen Jahren. Wenn der Maloja Designer die Mannschaft auch beim offiziellen Teamshooting zu Jahresbeginn als Fotograf begleitet, dann wird eines klar: Hier geht es wirklich um ein enges Miteinander. Fragt man Niculin Pitsch nach seinen besonderen „Pushbikers-Momenten“ so sprudeln viele unterschiedliche Geschichten hervor. „Jedes Design, das ich im Vorfeld begleitet und am Bildschirm gesehen hatte, während eines Shootings mit der Power einer ganzen Mannschaft zu erleben und fotografisch festzuhalten – das sind schon Erinnerungen! Oder auch der Moment, in dem wir Christian vor dem Einsatz im Windtunnel bei einer Aussentemperatur von unter 10 Grad in Frischhaltefolie eingewickelt haben, damit er uns nicht ganz erfriert Oder auch der Umgang mit den Future Stars und die Kinder und Jugendlichen in den „geschrumpften“ Designs zu sehen, das ist immer wieder emotional!“
Viele der Produkte, die entstanden sind, wurden spezifisch für das Rennteam entwickelt und eignen sich nur bedingt für den breiten Markt. 2018 machte man sich beispielsweise gemeinsam auf den Weg zum Windkanal Test bei Airbus in Immenstaad. Wieder ein Erlebnis, das Bestand haben sollte, verbunden mit neuem Wissen. Ziel des Windkanal-Tests war es im ersten Schritt, herauszufinden, wo Maloja mit dem eigenen Produkt im Vergleich zu den besten Anzügen im Markt steht. Gleichzeitig wurden unterschiedliche Materialien zur Optimierung getestet. Zur großen Freude gab es nur einen Anzug, der nur in den Spitzengeschwindigkeiten schneller war als der Maloja Race Suit. Es sind besonders solche Erkenntnisse, die in die Weiterentwicklung einfliessen und zu dme Anzug führen, den die Pushbikers heute tragen.
Ein Teil der Radrennsport- Produkte, wandern auch mit einer leichten Anpassung in die reguläre Maloja Kollektion, so zum Beispiel das Pushbikers Aero 1/2 Jersey und die Pushbikers Bib Pants.
Und 2024? Auch für dieses Jahr gab es wieder eine gemeinschaftliche Aktion und eine Geschichte, die die Pushbikers mit den Maloja Mitarbeitern und ihrer Philosophie verbindet. Das Design unseres aktuellen Pushbikers Team Kit wurde aus leeren Flaschen, Sprühdosen, Folien, Dosen, Schnüren und unzähligen anderen Wegwerfartikeln entwickelt, die wir an einem grauen Herbsttag auf dem Weg zum Maloja Headquarter am Straßenrand und im Gebüsch gefunden haben. Vieles davon schmutzig und wirklich kein Blickfang, doch kaum wurden all die Gegenstände zum Ausgangspunkt des kreativen Prozesses, zeigte sich: Ob etwas Abfall ist oder für uns noch wertvoll und von Nutzen sein kann, hängt von unserem Blickwinkel ab.
Auf digitalen Designarbeitsplätzen und Overheadprojektoren entstanden Formen und Muster, Farben und Kontraste. Und am Ende erkannten wir: Ein anderes Bewusstsein kann Sinn und Zweck eines vermeintlichen Abfallproduktes neu definieren und neue Möglichkeiten eröffnen.
Was Schlussendlich auf dem Trikot gelandet ist, sind die Abdrücke in Farbe gerollter Alufolie und ein neues Pushbikers Kollektionslogo, das sich aus Buchstaben unterschiedlicher Verpackungen zusammensetzt. Wer genauer hinschaut, erkennt bestimmt den einen oder anderen Buchstaben – dank Milka oder Snickers. Der Hintergrund hingegen entspringt dem Wunsch des Teams nach Wahrnehmbarkeit im Feld, der Inspiration durch Farbverläufe und unterschiedlichen Design-Einflüssen im Rennradumfeld.
Danke Maloja für A DIFFERENT KIND OF CONSCIOUSNESS. Am Ende zählt nicht nur der schnelle Erfolg, sondern das, was lange von Bestand und für alle gut ist.
