Pushbikers x Gravel WM 2025

MISSION: GRAVEL WELTMEISTERSCHAFT

Unser Pushbikers Rennbetrieb hat sich in diesem Jahr geöffnet - Gravel Rennen sind eine der vielen neuen Erfahrungen, die wir 2025 zusammen mit unseren Elite Athlet*innen machen durften. Mit Daniel Federspiel fährt ein Routinier für die Pushbikers, einer, der nicht nur den Ötztaler bezwungen hat, sondern auch zweifacher MTB-Weltmeister ist. Er kann radfahren - und er weiss, was es bedeutet, ganz oben mitzufahren. Für Sarah Kastenhuber hat Gravel als neue Disziplin für sich entdeckt - neben ihrer Teilnahme an einem Grand Tour Straßenrennen (bereits erfüllt) ist die Gravel Weltmeisterschaft ein weiterer Lebenstraum für sie.

"Das ist mein Leben, das ist keine Arbeit für mich"

Daniel, seit September bist du der Bürgermeister von Tirol. Warum?

Das war im Vorfeld des Ötztaler Radmarathons, als wir Stories „Auf dem Weg zum Ötzi“ für die sozialen Medien gedreht haben. Und da hab ich einfach gesagt „wenn wir als Tiroler den Ötztaler gewinnen, da wirst Bürgermeister von Tirol“. Das ist so die Runde gegangen und die Leut haben es so angenommen, das war mir selber vorher nicht bewusst. Jetzt bin ich also der Bürgermeister von Tirol.

Der Ötztaler war dein erster Saison-Höhepunkt, der Sieg dein ultimatives Ziel, auf das du dich bis zuletzt präzise vorbereitet hast. Wie ging es dir danach? 

Ich konnte es die ersten Tage selber gar nicht glauben. Einfach unbeschreiblich alles. Im Nachgang denke ich: Beim Ötztaler hat einfach alles gepasst. Von der ersten Minute bis zum Schluss. Das Rad hat gepasst, die Betreuung. Da hab ich wirklich die Form meines Lebens gehabt.

Wie ging es weiter und welchen Stellenwert hat nun die Gravel Weltmeisterschaft für dich?

Nach dem Ötzi war ich ehrlich gesagt überrascht, dass ich nicht krank geworden bin – die ganze Spannung ist danach erstmal abgefallen. Trotzdem habe ich es geschafft, den Fokus hochzuhalten, und mittlerweile ist auch der Wechsel vom Rennrad zurück aufs Gravel kein Problem mehr.  Der Kurs der Gravel EM in Italien hat viel abverlangt, mit dem 10. Platz dort bin ich zufrieden, auch wenn ich glaube, dass ich ohne technischen Defekt weiter nach vorne hätte fahren können. Für die Weltmeisterschaft habe ich mich schon frühzeitig qualifizieren können, so dass schnell klar wurde: das ist heuer mein zweites großes Ziel!

Daniel startet am 12. Oktober in der Männer Elite. Gesamtstrecke: 180 Kilometer, 3,5 Runden. Startzeit 11:45 Uhr. 

"Mischung aus Abenteuer, Freiheit und Unvorhersehbarkeit"

Sarah, welche Bedeutung hat die Teilnahme an der Gravel WM für dich?

Mit der Teilnahme an der WM erfülle ich mir einen Lebenstraum – meinen dritten, um genau zu sein. Neben dem Wunsch, einmal für ein ausländisches Pro Team zu starten, und dem Traum, eine Grand Tour zu fahren, steht die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft ganz oben auf meiner Liste. Ich freue mich auf ein hartes Rennen, auf einen intensiven Saisonabschluss und auf dieses „my Moment“-Gefühl im Ziel.

Wie wird die WM für dich ablaufen?

Meine ganze Familie wird mit mir in die Niederlande fahren. Ihr Support bedeutet mir unglaublich viel, weil sie mich kennen wie niemand sonst. Sie geben mir die nötige Ruhe und erinnern mich daran, woher ich komme – an das kleine Mädchen, das früher davon geträumt hat, einmal im Nationaltrikot mit den „Großen“ an der Startlinie zu stehen. Neben meiner Familie supporten mich auch meine engsten Freunde von zu Hause aus und fiebern mit, was mir sehr viel bedeutet, ebenso wie der Support durch unserem Teamchef Christian an der Strecke vor Ort..

Wie schätzt du die Herausforderungen ein?

Von der Distanz her ist die Strecke vergleichbar mit den bisherigen World Series Rennen. Was allerdings herausfordernd werden kann, ist das Wetter, möglicherweise mit Kälte – typische Herbst-Bedingungen in den Niederlanden, die alles andere als planbar sind. Auch die Konkurrenz wird eine ganz andere Dimension haben: Man kennt die Gesichter zwar von den Rennen, aber an diesem Tag stehen die „Besten der Besten“ gemeinsam an der Startlinie und kämpfen um den Titel.

Ist Gravel dein „neues Lebensgefühl“?

Besonders durch die Rennen in Australien konnte ich mein Vertrauen auf der Straße wiedergewinnen und zu Straßenrennen zurückfinden. Trotzdem bleibt Gravel für mich etwas ganz Besonderes. Es ist diese Mischung aus Abenteuer, Freiheit und Unvorhersehbarkeit – neue Wege, „ab vom Schuss“, durch die Natur. Der Spirit der oft chaotischen Gravelrennen fühlt sich für mich echt, authentisch an. Es sind die Härte, die langen Distanzen, das körperliche und mentale Limit, das mich antreibt. Dafür trainiere ich härter, dafür wachse ich über mich hinaus. Nach der WM freue ich mich auf ruhigere Tage, wenn ich die Startnummern gegen meine Bikepacking-Rucksäcke tauschen kann – einfach losfahren ohne ein richtiges Ziel, außer im Moment zu sein.

Sarah startet am 11. Oktober bei den Frauen der Altergruppe 19-34, Gesamtstrecke: 131 Kilometer, 2,5 Runden. Startzeit 11:20 Uhr.

In der holländischen Provinz Limburg wartet eine Mischung aus Schotterabschnitten, Waldwegen, Landstraßen und kurzen, knackigen Anstiegen auf die WM-Teilnehmer. Die Strecke umfasst eine Runde von 50 Kilometern. Die Rennen starten in Beek, Zielankunft ist in Maastricht.

Credits

Photo

— Nele Hüttig

— Paul Bohnert

Photos

— Sportograf

— Monaco Gravel Race

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