THIS IS OUR RIDE

Wie die Rheinmetropole in diesem Jahr zur Pushbikers Platform wurde

RUND UM KÖLN

Bereits vor zwei Jahren erhielten wir die Einladung, bei Rund um Köln im Profifeld dabei zu sein. Es ist ein Kultrennen der UCI Europe Tour, seit 1908 ausgetragen, eines der deutschen Radklassiker neben der Deutschland Tour, Münsterland Giro und Frankfurt Eschborn. Zusammen mit unseren Partnern Argon 18 und Maloja entschieden wir uns, in Köln Flagge zu zeigen: im Pro Rennen, aber auch auf der Expo Area im Rheinhafen mit zwei Ständen in prominenter Lage und – einen Tag vorab! – mit unserem eigenen Pushbikers Community Ride, für den sich Fahrer aus Oberbayern auf den Weg nach NRW machten, aber auch Radbegeisterte aus Köln zusammen mit unseren Teamfahrern ihre individuelle Runde auf dem Rad drehten.

Freude auf das Wochenende machte sich bereits bei der Anreise im Team Oldtimer bemerkbar. Viele Besucher, gute Gespräche und der Community Ride bestätigten uns, das wir in Köln genau richtig waren.

Am Sonntag dann der Höhepunkt für die Pushbikers als Continental Team: Patrick Reissig zeigte bei Rund um Köln eine herausragende Leistung war über zwei Stunden in der Live-Übertragung des WDR ganz vorn zu sehen. Er schaffte es nicht nur, mit den großen WorldTour-Teams auszubrechen, sondern er holte auch mehrere KOMs und wurde insgesamt Dritter sowohl in der Bergwertung wie auch in der Sprintwertung. Gebannt verfolgten wir seine Performance im TV, auf der Großbildleinwand am Kölner Rheinufer und auf dem Handy auf der Expo – Gänsehaut und Lob der anderen Zuschauer inklusive. Was für ein Tag, was für ein Wochenende!

Wir sprachen mit ihm über das Rennen in Köln und auch über sein Leben als Radprofi.

“ Ich gehöre seit 2022 zum Pushbikers Team und hatte die Ehre, in diesem Jahr Rund um Köln zu fahren. Ich habe schon einmal an diesem Rennen teilgenommen, daher wusste ich, wie hart die Konkurrenz und die Strecke sind. Das Niveau ist sehr hoch und die Rennstrecke macht die individuellen Unterschiede zwischen den Fahrern noch deutlicher. Ich wusste, dass eine Ausreißergruppe meine Chance war, um die härtesten Passagen zu überstehen, und so haben wir im Team diese Strategie gewählt.

Am Nachmittag vor dem Rennen waren meine Teamkollegen Philip, Max, Wolfgang, Moritz und Daniel beim Pushbikers Community Ride dabei, knapp 60 km im wahrsten Sinne „rund um Köln“.  Abends habe ich mit den Jungs gesprochen und sie zu einem aggressiven Rennen motiviert. Es ist ziemlich ungewöhnlich für mich, mit dem Kampf um die Position zu beginnen, wenn sich die Gruppe noch in der neutralen Phase befindet. Aber eine gute Position zu haben, bevor die Angriffe beginnen, ist entscheidend. Als wir angegriffen haben, hatte ich sofort das Gefühl, dass dies der richtige Schritt war. Sobald ich in der Gruppe war, musste ich meine Denkweise komplett umstellen: von aggressivem Fahren auf Energiesparen, von Fahren gegen die anderen auf Kooperation mit meinen Konkurrenten.

Alles geben, was man noch hat

Ich wusste, dass die Gruppe uns irgendwann einholen würde, also konzentrierte ich mich auf die Sprint- und KOM-Punkte, während wir vorne waren. Es war unglaublich. Die Anfeuerungsrufe der Zuschauer gaben mir eine Gänsehaut und zusätzliche Energie. Mein Durchschnitt für das gesamte Rennen lag bei 278 Watt, und bei einigen Sprints lag ich über 500 Watt. Als die Gruppe uns schließlich einholte, habe ich einfach versucht, alles zu geben, was ich noch hatte. Es war ein schönes Gefühl, erschöpfte WorldTour-Fahrer zu sehen, die auch alles gaben, um uns einzuholen.

Mein Teamrad, das Argon 18 Sum, hat auf dieser Strecke unglaublich gut funktioniert. Es ist schnell. Das ist das Erste, worauf man als Rennfahrer achtet. Ich mag die Vielseitigkeit und die Balance zwischen Aero- und Handling-Aspekten. Als Allrounder brauche ich ein Rad, das mit jeder Situation umgehen kann. In Köln hatten wir knifflige Abfahrten auf verschiedenen Untergründen, steile Anstiege, aber auch hügeliges Terrain. Ein Rad zu haben, das mit all dem umgehen kann, ist ein großes Plus!

Rund um Köln 2024 I Pushbikers Community Ride, Expo Area & Pro Rennen

Wir sind mehr als nur Ergebnisse

Teil des Pushbikers Teams zu sein, ist eine tolle Erfahrung. Wir sind eines der coolsten Teams im Profi-Peloton. Es ist eine Ehre, unser Trikot zu tragen, unser Rad zu fahren und so tolle Sponsoren zu haben. In schlechten Momenten, in den tiefen Tälern unseres Sports, kann man das manchmal vergessen – aber dann atme ich tief durch, schaue auf unser Trikot, scrolle durch unsere endlosen Fotos und Videos und denke: Wow, das ist einfach unglaublich! Wir sind mehr als nur Ergebnisse. Ich bin überzeugt, dass die Persönlichkeit dieses Teams meine Leistung auf dem Rad beeinflusst.

Außerhalb des Radsports bin ich Lehrer an einer Grundschule und einer Privatschule. Dadurch habe ich ein volles – aber strukturiertes – Leben, damit alles funktioniert. Ich habe immer noch ziemlich große Ziele für meine Radsportkarriere. Ich denke, man wird mich in den nächsten Jahren als erfahrenen Fahrer sehen können – vielleicht als jemanden, mit dem zusammen niemand fahren will, weil sie wissen, dass ich sie auf der Ziellinie überholen werde! Ich weiß, dass ich noch viel in mir habe, und freue mich darauf, mein volles Potenzial auszuschöpfen.

Credits

Photo

— Peter Ebro / Argon 18

Rund um Köln in der ARD Mediathek

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