Mission: Regenbogen

Task

Am 3. August beginnen die UCI Bahn Weltmeisterschaft im schottischen Glasgow. Für Roy Eefting der Eintrag im Terminkalender, auf den er sich die letzten Monate vorbereitet hat. Seine Saison war seit März angefüllt mit Einsätzen bei Etappen- sowie Eintagesrennen auf der Straße, und doch: es ist der 3. August, dem seine ganze Aufmerksamkeit gilt. Das Scratch Rennen der Weltbesten, auf der 250 Meter Bahn im Sir Chris Hoy Velodrom.

Could it be

Regenbogen-Roy

„Er war im Scratch schon viele Male auf dem Podium. Ich scheue mich nicht, ihn als besten Scratch-Fahrer der Welt zu bezeichnen – auch wenn die Leute die Stirn runzeln, wenn ich das sage, weil er noch nie Weltmeister war. Aber ich denke, wenn man jedes Jahr bewertet, sich Roys Sprint anschaut und wie er dieses Jahr bei der Europameisterschaft abgeschnitten hat, dann ist es fair zu sagen, dass er im Moment der Experte ist.“

Nick Stöpler, Nationaltrainer der Niederländer für die Bahn

Ein bisschen Höhe
vor der WM

Zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften begab sich das niederländische Nationalteam nach Livigno zum Höhentraining. Fünf Fahrer und eine Fahrerin, die bei den Weltmeisterschaften starten werden, plus weitere Athleten, die bei einigen Trainingseinheiten dabei sind, um die Gruppe größer zu machen und die Qualität des Trainings hoch zu halten. „So waren wir  zwischen sechs bis zwölf Fahrer beim Trainieren.

„Es geht dabei um viel mehr, als nur um Erscheinen bei Trainingseinheiten. Die Athleten waren körperlich und geistig müde von den letzten Monaten und Einsätzen. Wir wollten uns erst einmal ein wenig erholen,  uns wirklich gut anpassen an die Höhe und uns grad in der ersten Woche Zeit nehmen“, erklärt Nick Stöpler den Ansatz des „altitude camps“.  „Ich möchte, dass alle glücklich sind. Ich bin zufrieden, wenn es beim Abendessen Witze gibt und alle lachen. Das ist ein wichtiger Baustein, um gut zusammenzukommen.“

Bei den Trainingseinheiten war neben dem Coach auch ein Wissenschaftlerin dabei, die Fahrer wurden gut überwacht. Es gab aber ebenso Einheiten zu mentaler Gesundheit, MTB an den freien Tagen, Stretching und Sauna an den Ruhetagen. Und ganz wichtig aus Sicht des Nationaltrainers: „Consistency! Also auch die ganze Zeit an einem Ort bleiben.“

„Es waren tolle drei Wochen in Livigno. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter, das Hotel hatte ein gutes Bett und sehr gutes Essen und eine atemberaubende Landschaft . Es waren also drei Wochen voll von: Schlafen. Essen. Trainieren. Wiederholen“, fasst Roy selbst zusammen.

„Bahnradsport ist
wie ein Schachspiel“

Auf das Höhentraining folgten spezifische Vorbereitungen auf den beiden Radrennbahnen in Amsterdam und Apeldoorn: „In den letzten zwei Wochen habe ich nur auf der Rennbahn trainiert. Wir trainieren vier Tage in der Woche auf der Bahn, meistens am Vormittag von 9 bis 12 Uhr und Nachmittags von 16 bis 18 Uhr. Auch unser Derny Fahrer sowie die Physiotherapeuten sind dabei. Ich bin ein paar Mal kurz auf der Straße gefahren, aber nichts Ernstes.“

„Auch hier geht es wieder um Kontinuität und Konsistenz“, erläutert Nick Stöpler. Unser Derny Fahrer begleitet die Rennfahrer auf den beiden Bahnen mit 200 bzw. 250 Meter Länge. Wir haben bei Roy einen guten Output gemessen. Bei einigen Übungen, die ähnlich dem Scratch sind, war seine Leistung hoch. Ich denke, von der Kondition her wird er gut dabei sein.“

Geschwindigkeit, Technik, Strategie und Erfahrung. Der Bahnradsport ist anspruchsvoll, wie ein Schachspiel. Bei hohen Geschwindigkeiten im Oval kann man nicht mehr wirklich korrigieren. Alles muss richtig und durchdacht sein, jeder Zug standardisiert. Man muss wissen, wie man ihn richtig ausführt. Auch das zeigt sich bei der Vorbereitung für eine Weltmeisterschaft. Wir drücken Roy alle Daumen!

Go for it, Roy!

Credits

Photo

— Arne Mill
— Jasmin Honold
— Nele Hüttig
— Zuperdehlie

UCI CYCLING WORLD CHAMPIONSHIPS – TRACK

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