Wie Graveln nicht nur Sarah und Daniel eine neue Richtung aufzeigt

DESTINATION GRAVEL WM

Rennradfahren begeistert dadurch, dass man in der Natur unterwegs ist, immer neue Strecken entdecken kann. Gravel ist mehr als nur eine Alternative zum Rennrad, da sind sich Sarah Kastenhuber  und Daniel Federspiel einig. Es ist eine Weiterentwicklung. Noch mehr Natur, noch intensiveres Erleben, technisch forderndere Wege. Und das Graveln führt an Orte, die man auf Asphalt nie erreicht hätte.

Auf der Straße und auf der Bahn kennt man die Pushbikers. Zwei Saisons waren wir auch mit eigenem MTB Team präsent. Graveln hingegen ist „ein neuer Ort“, den wir zusammen mit unseren Elite-Athlet:innen Daniel, Jaro, Moritz, Emma und Laura entdecken. Ihre Erfahrungen sind auch unsere, und so freuen wir uns umso mehr, dass Daniel und Sarah sich beide für die UCI Gravel Weltmeisterschaft im Oktober in der niederländischen Provinz Limburg qualifiziert haben. Es ist ihr Moment, den wir mit ihnen schon jetzt feiern.

Sarah

Die Teilnahme an der Gravel WM ist ein großer Traum

„Bis 2023 war ich vor allem im Straßenradsport zu Hause. Dann zwang mich eine gesundheitliche Pause dazu, den Radsport fast vollständig ruhen zu lassen. Im Juli vergangenen Jahres änderte sich alles: Mit meinem Argon 18 Krypton fand ich nicht nur zurück aufs Rad – ich entdeckte durch das Gravelbike eine ganz neue Seite des Radsports. Es brachte mir nicht nur die Freude am Fahren zurück, sondern weckte eine neue Leidenschaft. Was als gelegentliche Ausfahrt zum Abschalten vom Alltag begann, entwickelte sich seit Jahresbeginn zu einem strukturierten Training – mit dem Wunsch, auch wieder bei Rennen am Start zu stehen.

Auch wenn ich bereits große UCI Straßenrennen gefahren bin, hat mich bei meinem Einstieg in die UCI Gravel World Series die Organisation beeindruckt. Mit Live-Timing, großen Expo-Areas und durchdachten Verpflegungszonen fühlt es sich richtig professionell an. Von der Distanz her vergleichbar mit World Tour und UCI Rennen der Frauen auf der Straße, sind die Rennen doch deutlich fordernder, selektiver, mit hoher Intensität. Es zählt nicht nur die körperliche Form, sondern auch fahrtechnisches Können – und der Kampf mit sich selbst. Im Ziel spürt man die Härte des Rennens im Körper.

Zunächst war ich mir unsicher, wo ich in dieser neuen Disziplin stehe. Bei den ersten beiden Rennen der Serie am Wörthersee und in Aachen bin ich vorsichtig in der Elite an den Start gegangen. Beim Gravel Suisse in der Schweiz, mit 3.300 Höhenmetern auf 103 Kilometern, erreichte ich den 3. Platz in meiner Altersklasse – und habe mir so das Ticket für die WM gesichert. Jetzt liegt der Fokus voll auf der Vorbereitung – und wer weiß, vielleicht gelingt sogar noch die Qualifikation in der Elite. Ich bin dankbar für den Austausch, den ich bei den Maloja Pushbikers bekomme, für die Unterstützung und die Möglichkeit, diesen neuen Abschnitt im Radsport mit so einem starken Team zu erleben.“

Daniel

MTB Weltmeister 2015 & 2016

„Ich war 19 Jahre auf dem MTB unterwegs, vier Jahre auf dem Straßenrad und seit heuer bin ich am Gravel‑Bike. Gravel verbindet für mich das Beste aus beiden Welten: die Ausdauer und Geschwindigkeit des Straßenrads – gepaart mit der Technik und dem Abenteuer vom MTB. Man fährt auf wechselndem Untergrund, von Schotterpisten bis hin zu Singletrails, manchmal sogar über Wurzeln und Steine. Dabei kommt es nicht nur auf Kraft an, sondern auch auf Bike-Balance, Linienwahl und Reifen‑Setup – alles Fähigkeiten, die mir unglaublich viel Freude bereiten.

Für diese Disziplin brauchst du eine Menge Ausdauer, eine solide Fahrtechnik – die ich vom MTB mitbringe – und die Bereitschaft, flexibel auf unterschiedliche Bedingungen zu reagieren: von nassem Waldboden bis zu staubigen Wegen. Mein Gravelbike ist dabei fast so flink wie ein Straßenrad, aber geländetauglich – eine Kombination, die mich begeistert und antreibt.

Ich konnte mich bereits bei meinem ersten Gravel‑Rennen in 2025 direkt für die WM im holländischen Limburg qualifizieren. Neben dem Ötztaler Radmarathon ist die Gravel‑WM mein zweites großes Ziel. In der Gesamtwertung der Gravel World Series liege ich momentan auf Position 26 – allerdings bin ich bei lediglich fünf der bisher 24 Qualifier-Events gefahrenen. Ich bin zuversichtlich, in den noch kommenden Rennen weiter nach vorn fahren zu können.“

Photo Credits

— Nele Hüttig

— Sportograf

— Privat/ Riders

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